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BeReal: Das ist der neue Instagram-Konkurrent

Bereits 2010 kam der Social-Media-Dienst Instagram auf den Markt und sorgte mit einer neuartigen Weise für den noch heute anhaltenden Wachstum. Die Plattform sollte anfangs wie ein öffentliches Fotoalbum sein, so ist es zwar heute noch, doch die die von den Nutzern hochgeladenen Bildern sind zum größten Teil nachbearbeitet. Mittlerweile ist die Kritik groß, dass die gefilterten und nachbearbeiteten Bilder die Realität immens verzerren.

Dieses nimmt BeReal zum Anlass und möchte mit seiner Plattform mehr Authentizität verbreiten. Der im Jahr 2020 veröffentlichte Social-Media-Kanal geht hier einen neuen Weg, um dieses Ziel zu erreichen. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Anbietern und welche Neuerung soll Abhilfe schaffen, dass Nutzern ein perfektes Leben vorgespielt wird? Wir gehen in diesem Beitrag einmal näher auf die Handhabung und diversen Möglichkeiten von BeReal ein.

BeReal setzt auf Spontanität

Während bei Instagram die Nutzer ihre Bilder und Texte ohne Zeitdruck planen, kreieren und veröffentlichen können, sieht es bei BeReal anders aus. Denn hier entscheidet nicht der Nutzer, wann ein Foto hochgeladen wird, sondern die App. Täglich fordert die App zu immer einem anderen Zeitpunkt auf, dass ein Foto gemacht und hochgeladen werden soll. Hierzu bleiben dem Nutzer dann lediglich 2 Minuten Zeit. Viel zu wenig, um noch den besten Platz, die richtige Pose und vor allem das korrekte Outfit zu finden.

Doch genau darauf baut BeReal. Aufgrund der Spontanität innerhalb von 2 Minuten ein Foto zu machen und dieses auf die Plattform zu laden, soll verhindern, dass zum Beispiel das ungesunde Softgetränk gegen ein erfrischendes Wasser mit einer einzelnen Zitronenscheibe und dann noch garniert mit einem Blatt Pfefferminze getauscht wird. Es sollschließlich das wahre Leben des Nutzers widerspiegeln. Wer den Aufruf allerdings verpasst, bekommt erst am nächsten Tag eine neue Chance dazu.

BeReal nimmt Entscheidungen einfach ab

Gut eingespielte Nutzer können sich innerhalb von 2 Minuten sehr schnell in die richtige Pose begeben. Während sie bereits den ganzen Tag das richtige Outfit tragen. Doch es gibt einen Haken bei dem Fotoshooting. Während Nutzer sonst entscheiden können, ob sie ihre Umgebung oder doch lieber ein Selfie vor einem schönen Hintergrund machen möchten, nimmt BeReal die Entscheidung ab. Denn sobald das Foto geschossen wird, werden Frontkamera, als auch die Rückkamera ausgelöst. Beide Fotos können dann als Bild-in-Bild-Foto auf die Plattform geladen werden.

Einer der wenigen Entscheidungen, die der Nutzer treffen muss, ist, wer am Ende das Bild sehen kann. Entweder darf das Bild nur von Freunden gesehen werden oder man entscheidet sich gleich für die ganze Welt.

BeReal eher für eine jüngere Zielgruppe

Wenn man durch den sogenannten Discovery-Bereich scrollt, erhält man unzählige Fotos aus der ganzen Welt. Auffallend ist, dass viele Fotos anscheinend in Schulgebäuden, bzw. Universitäten aufgenommen wurden. Das ist nicht verwunderlich, denn BeReal betreibt ein sogenanntes Botschafterprogramm, mit dem insbesondere das junge Publikum dazu aufgerufen werden, die App zu empfehlen.

Hilft die Neuerung für mehr Authentizität?

Bislang ist BeReal eher in Frankreich und den USA bekannt. Dennoch scheint das Konzept eine Möglichkeit zu sein, mehr Authentizität zu zeigen. Doch ist die Idee nicht ganz neu. Bereits 2017 ist mit Minutiae eine App mit ähnlichen Möglichkeiten gestartet.

Ob sich die BeReal am Ende auch in Deutschland durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

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