Durch seine freie Geländelage nimmt es eine Sonderstellung unter den Northeimer Fachwerkhäusern ein. Das im ursprünglichen Zustand erhaltene Fachwerk vermittelt den Eindruck stattlicher Größe. Die Wirkung des Gebäudes beruht auf der Geschlossenheit des mächtigen Baukörpers, der durch seine vorragenden Obergeschosse wirkungsvoll gestaffelt wird.
Das klare Balkengefüge ergibt durch die Verspannung der stärkeren Ständer mit dem schwächeren, waagerechten Riegeln ein regelmäßiges, meist quadratisches Fachwerk, in das die Fenster nicht symmestrisch auf die Wandflächen verteilt sind. Sie wurden dort eingebaut, wo sie gebraucht wurden.
Der nördliche Teil des Gebäudes (Haus Nr. 32) wurde erstmalig schon 1478 urkundlich erwähnt. Es hat im Gegensatz zu den übrigen Northeimer Fachwerkhäusern der gotischen Bauperiode kein Zwischengeschoß.
"St. Spiritus" unterscheidet sich von den Bürgerbauten durch das Fehlen einer Diele und seiner ungewöhnlichen Größe.
Über das Alter des südlichen Teils des attraktiven Gebäudes sagt eine Inschrift am südlichen Eckständer aus, daß es im Jahre 1500 erbaut wurde.
Das Hospital "St. Spiritus" diente ursprünglich zur Aufnahme von Pilgern und Reisenden, denen, auch wenn sie nicht krank waren, für ein paar Nächte Quartier gewährt wurde. 1525 kam das Haus in den Besitz der Stadt. Seitdem dienst es als Alterswohnheim und beherbergt seit 1951 die Apotheke "St. Spiritus".
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